Ende Dezember erschien “Bridgerton”, eine bonbonbunte Regency-Serie basierend auf der gleichnamigen Liebesroman-Reihe von Julia Quinn, und macht in ihrem Inhalt eigentlich sehr viel so wie vieles aus dem Spektrum der Regency-Romances. Es wird geschmachtet, getanzt, sehr viel geknickst und sehr viel über alle anderen geklatscht und getratscht. (Ärgerlicher Weise ignoriert die Serie nach etwas oberflächlichem Feminismus in der ersten Hälfte der Staffel in der zweiten Hälfte auch an einer Stelle das Konzept von Consent vollkommen, aber das sei hier nur am Rande erwähnt.) Eine Besonderheit, die gerade die deutsche Presse (z.B. hier, hier und hier) scheinbar nicht müde wird, mit leicht irritiert klingendem Erstaunen zu wiederholen, ist allerdings, dass in “Bridgerton” auch nicht-weiße Schauspieler*innen Adelige im Regency-England spielen.
“Riverdale” und warum wir über die Mütter und Töchter darin reden müssen
19. März 2017Etwas Mystery, ein wenig Drama und ein Erzähler aus dem Off. Wenn die Serie “Riverdale” eins ist, dann ein klein wenig over the top, auch wenn das nicht zwingend etwas Schlechtes ist. Die Serie wird als ein Roman erzählt, den Jughead, einer der Protagonisten, über das Städtchen Riverdale und die Geheimnisse um Jason Blossoms Tod schreibt, und vor diesem Hintergrund passt dieser etwas überzogene und verdichtete Stil wieder. “Riverdale” beschreibt so einfach eine Erzählung innerhalb einer Erzählung, das ist hier schlicht doppelt inszeniert und doppelt dramatisiert. Aktuell ist die Mystery-Serie nach den ersten sieben Folgen der ersten Staffel in eine kleine Pause gegangen und damit ist der Zeitpunkt perfekt, einmal ein paar Dinge daraus anzusprechen. Ganz besonders, weil sich mehr und mehr Lob für die Frauenfiguren darin zu häufen scheint.
Vor einer Weile habe ich – auf der Suche nach etwas spannend Fantasy für gemütliche Fernsehabende – damit angefangen, der Dauerempfehlung aus meiner Watchlist zu folgen und “Hemlock Grove” zu gucken. Die Serie ist eine der eher düstereren Eigenproduktionen von Netflix und eigentlich war der Auslöser für meine Neugier, dass Bill Skarsgård eine Hauptrolle darin spielt, dessen Brüder ich aus Serien wie “True Blood” und “Vikings” kannte. Seine Rolle, Roman Godfrey, war dann auch einer der Hauptgründe, warum ich trotz der z.T. etwas langatmigen Züge der ersten Folgen der Serie zunächst dabei geblieben bin. Trotzdem ist weder die Serie selbst noch die Figur von Roman selbst perfekt, was in diesem Fall nicht charakterlich, sondern rein von einer Perspektive des Schreibens gemeint ist. Nicht alles ist so logisch und rund wie es sein könnte, was auch der Grund ist, warum ich mich nicht so ganz entscheiden kann, ob ich “Hemlock Grove” bzw. Roman jetzt interessant oder nur noch verstörend finde.
Ich bin von Frances von “Frances Does Writing” getaggt worden. Offen gestanden kann ich mich nicht entscheiden, ob ich deshalb ein wenig bibbern oder mich sehr freuen soll, denn in diesem Tag geht es um Serien. Und bei einem Serienjunkie wie mir kann das nun einmal ein klein wenig eskalieren. (Ein wenig. Haha.)