Es ist ein kleines Buch. Gerade einmal knapp 10x15cm großund trotzdem wiegt es dafür vergleichsweise schwer in meiner Hand. Es erinnert mich irgendwie an ein Tagebuch. Etwas kleines, sehr privates, in das ich eigentlich nicht meine Nase hinein stecken sollte. Und trotzdem tue ich es und wühle so durch gut 430 Seiten hindurch in der Geschichte von Brooklyn…
Vor genau einem Jahr ist Brooklyns Freund Lucca ums Leben gekommen. Autounfall. Zurück geblieben sind seine Eltern, sein Bruder Nico, der versucht durch Joggen zu vergessen, sein bester Freund Gabe, der das Auto gefahren ist, aber überlebt hat, und Brooklyn, die vor Trauer und Schmerz innerlich verblutet. Als Gabe Selbstmord begeht, scheint für Brooklyn wieder alles von vorne los zu gehen. Alles kommt wieder hoch und auch Nico geht es wenig anders. Und dann kommen diese Albträume, die Brooklyn wieder und wieder heimsuchen. Albträume, die nicht vergehen wollen, sodass Nico sogar eine Nachricht aus dem Jenseits bekommt mit einer klaren Botschaft: Hilf ihr.
“In Liebe, Brooklyn” gehört zu den seltenen Fällen, in denen ich ein Buch einfach auf Verdacht gekauft habe. Ich habe mich nicht groß mit dem Inhalt beschäftigt oder irgendetwas von der Autorin gehört, nein, es hat mich von Anfang an einfach neugierig gemacht, weil es anders ist. Schon allein die größe ud der Einband ist ungewöhnlich, aber auch der gesamte Stil. Lisa Schroeder erzählt die gesamte Geschichte von Brooklyn und Nico in Gedichten und Briefen. Schon allein deshalb habe ich mir auch noch vorgenommen, das Buch nochmal im Original zu lesen.
Denn die Autorin erzählt in wenigen, gut gewählten Worten alles, was die beiden Hauptpersonen bewegt. Ihre Gedanken und Gefühle werden wunderbar dargelegt und einmal angefangen kann man das Buch praktisch nicht mehr aus der Hand legen. Auch toll dabei ist, dass die Figuren nicht unter dem knappen Schreibstil leiden. Da kommt nämlich auch wieder der Tagebuchcharakter des Buchs zum Zug.
Lange Rede, kurzer Sinn: “In Liebe, Brooklyn” reißt mit und geht unter die Haut.
Definitiv weiter zu empfehlen.
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