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Tolino tab 8” im Test: Schönes Tablet mit kleinen Schwächen

5. Oktober 2015


Ich durfte das Tolino tab 8” für zwei Wochen testen (An dieser Stelle ein Dankeschön an Tolino dafür.) und habe mir das Tablet v.a. einmal auf seine Funktionen und Möglichkeiten als eReader angeguckt und weniger auf das geachtet, was das Teil sonst so kann (oder auch nicht). Insgesamt hat die Kindle Fire-Konkurrenz auch einen guten Eindruck auf mich gemacht, aber ganz fehlerfrei ist auch das tab 8” nicht.

Das Tablet kommt erst einmal recht leicht und angenehm dünn daher, der große Bildschirm ist angenehm zum Lesen, auch wenn man sich die Schriftart des aktuellen eBooks größer stellt, muss man nicht im 2-Sekunden-Rhythmus umblättern, allerdings ginge das noch etwas besser. Denn großer und schöner Touchscreen hin oder her: Die Ränder sind links und rechts so schmal, dass man das Tablet während des Lesens kaum in den Händen halten kann, ohne nicht immer mal wieder aus versehen umzublättern, nur weil man wieder mit den Daumen ein bisschen zu sehr an die Seitenränder gekommen ist. Das nervt und ist störend, v.a. weil sich das relativ leicht hätte vermeiden lassen können. Auch etwas blöd ist, dass man draußen oder in der Sonne sich unter Umständen etwas schwer tut, den Text vor sich noch zu erkennen bzw. muss man da oft schon wissen oder ausprobieren, welche Bildschirmhelligkeit oder welches Farbschema (bei manchen eReader-Apps kann man ja auch sich z.B. weiße Schrift auf schwarzem Grund o.ä. anzeigen lassen) nun am besten funktioniert, was allerdings der Userfrendlichkeit ein bisschen schadet, auch wenn das Display noch so scharf ist. – Der Werbeslogan “Für das bequeme Lesen optimiert” hat sich also für mich nicht komplett erfüllt.

Solange man die Bildschirmhelligkeit etc. im Blick hat, hält auch der Akku ganz ordentlich. Ich habe selbst bei ganzen Lesetagen erst abends das Tablet wieder an den Strom hängen müssen, was zumindest in Ordnung ist und das Versprechen von der Tolino-Website (nämlich bis zu 12 Stunden) hält. Die Frontkamera dagegen hätte man sich bei der recht dürftigen Qualität auch gleich sparen können, aber was soll’s.
Auch zu Betriebssystem und weiterer Benutzung der Apps und Software ist nicht viel zu sagen: Wo Android draufsteht, ist auch Android drin. Dementsprechend stehen einem (im Zweifelsfall mit der richtigen Lese-App) alle Formate und Möglichkeiten offen, was auf jeden Fall ein fetter Pluspunkt im Gegensatz zum Kindle Fire (das ich zuletzt selber besessen habe), das seine Nutzer noch immer in den Amazon App- und eBook-Store zwingt.
Etwas nervig oder wenigstens ungewohnt für Android-Nutzer dürfte die “Kurzwahl” auf die Tolino-App, die durch die Schaltfläche direkt  unter dem Display ausgelöst wird. Und das schon bei einer recht leichen Berührung und egal, was gerade auf dem Bildschirm eigentlich läuft. Das ist so ziemlich egal, wenn man sowieso nur die Tolino-App nutzen möchte, aber andernfalls fällt dieses praktisch gemeinte Feature eher negativ auf.

Unterm Strich sieht das Tolino tab 8” zu allererst einmal schön aus und lässt sich auch ganz gut nutzen und trumpft mit seinem offenen System auf, hat aber gleichzeitig für mich im Verhältnis zum Preis (149€; Stand: 23.09.15) dann doch ein paar Schwächen, die mich wahrscheinlich bei einem Kauf doch eher zu einem herkömmlichen eReader bewegen würden.

Hier geht’s zum Tablet tab 8” auf der Tolino-Website inklusive der Links zu den diversen Onlineshops, in denen das Tablet erhältlich ist.

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    Über mich und diesen Blog

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    Aurelia Brandenburg - Historikerin und Bloggerin. Ich beschäftige mich meisten mit Mittelalter, Digital Humanities und Game Studies, nicht zwingend immer in dieser Reihenfolge. Auf Geekgeflüster schreibe ich seit 2012 über Popkultur, inzwischen oft aus einer feministischen Perspektive und manchmal auch über Popkultur und Geschichte, insbesondere Popkultur und Mittelalterrezeption. Außerdem schreibe ich auch für Language at Play. Auf Twitter findet man mich als @hekabeohnename.


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