Wann immer ich mich wieder mit Fanfictions und der Community darum beschäftige, fasziniert mich, wie stark sich darin Fankultur konzentriert und wie scharf immer wieder die beiden Ebenen von Fandom und dem Handlungskanon des Werks getrennt werden. Begriffe wie OTP (One True Pairing), AU (Alternate Universe) oder “ship” für Paare, die in einer offiziellen Geschichte nicht zusammen sind, aber von denen Fans immer vermuten, das sich da etwas entwickeln könnte oder sollte – Das alles grenzt immer wieder die Fankultur mit ihren Wünschen und Diskussionen von dem ab, was z.B. ein Autor im Text vorgegeben hat.
Ein Update hat mein Zuhause zerstört. Nein, ich meine nicht meine Wohnung, sondern meine Basis in “No Man’s Sky”. Seit dem neusten Update des Spiels, “Atlas Rises”, steht die nämlich statt auf einem fruchtbaren Planeten mitten in der Einöde. Ich hatte eigentlich vorgehabt, sie jetzt in meiner neusten Runde des Spiels ein bisschen umzubauen und zu renovieren, aber aus dieser Idee wurde nichts. Denn als ich aus dem Portal und der Haustür trat, fand ich einen vergifteten und vollkommen unbewohnbaren Planeten vor. Und ganz kurz war ich ziemlich enttäuscht.
Das Böse im Fantasy: Perspektivenwechsel, bitte!
6. August 2017Fantasy als Genre hat den entscheidenden Nachteil, dass der Kampf zwischen Gut und Böse immer wieder tief in seine grundlegenden Mechanismen verwoben ist. Ein guter Held kämpft gegen ein übermächtiges Böse und besiegt es, um so ein persönliches Ziel zu erreichen, egal ob das jetzt das Retten der Welt oder das Herz seines Love Interests ist. Diese Kategorien von “Gut” und “Böse” sind einfach und damit gut instrumentalisierbar für eine stringente Geschichte, aber objektiv betrachtet natürlich deutlich zu einfach. Wer die Geschichte eines Krieges zu erzählen versucht und dessen Akteure nur klar nach diesen Gruppen beurteilt, wird nie die Geschichte eines Krieges im engeren Sinne erzählen, sondern die einzelner Helden einer bestimmten Perspektive auf die Ereignisse.
Antagonisten sind schlicht toll. Punkt. Nicht nur, weil sie überhaupt erst den nötigen Konflikt in eine Geschichte bringen, sondern auch, weil sie, wenn sie denn gut geschrieben sind, sehr viel interessanter sein können als der dazugehörige Protagonist. Deshalb konnte ich schlicht nicht widerstehen, mit diesem Post bei der aktuellen Aufgabe der Geek Quest von Fried Phoenix mitzumachen, in der es genau darum geht. Denn für mich sind diese Figuren nicht immer, aber oft eine Art Feuerprobe, die Königsdisziplin, in der sich oft entscheidet, ob ich eine Geschichte nur mag oder liebe, selbst wenn der Held langweilig ist. Ein Held kann nur so komplex sein wie sein Gegenspieler, der wiederum kann auch wenn der Protagonist einfach gut ist, weil er es eben sein muss, in seiner eigenen Vielschichtigkeit eine gesamte Geschichte retten.
Zu Besuch im Winterpalast: Spielbare Politik in “Dragon Age: Inquisition”
12. März 2017
“Dragon Age: Inquisition” ist nach wie vor ein Spiel, von dem ich nicht so ganz loskomme. Das liegt zum einen an verschiedenen Dingen auf der Ebene des Storytellings, das bei mir – Fantasy-Fan, der ich bin – einfach einen Nerv trifft, aber zum anderen auch schlicht an der Komplexität des Weltenbaus. Es gibt immer einen Bereich, den ich noch nicht kenne, noch eine Gruppe, die mich interessiert, und noch einen Handlungsstrang, dessen Geschichte ich nicht vollkommen erkundet habe. Zu letzterem gehört auch, dass mich auch nach inzwischen über 200 Spielstunden das orlaisianische Kaiserreich unglaublich fasziniert. Im Besonderen: Seine Politik.