Weibliche und männliche Fankultur werden unterschiedlich behandelt und wahrgenommen. Fangirls gelten klischeehaft als alberne Teenager, Nerdkultur ist für alle Altersklassen. Nur warum ist das eigentlich so?
Fantasy und Eskapismus: Gehen Sie weiter, hier gibt es nichts zu interpretieren!
21. Januar 2018Phantastische Literatur – von klassischem Fantasy bis zur Postapokalypse – steht immer wieder in dem Ruf, literarisch weniger bedeutend zu sein, weil sie ja im Grunde nichts anderes als Eskapismus sei. Der Vorwurf hält sich beständig, nur ist er zu kurz gedacht.
Dieses Mal lege ich mit der neusten Ausgabe meines Monatsrückblicks einen thematischen Rundumschlag der Empfehlungen hin: Es geht um den eventuellen Schaden, den Spiele durch einen zu großen Fokus auf eine Geschichte nehmen, Sklaverei in Mittelerde, warum Klischees nicht automatisch etwas Schlechtes sind und vieles mehr.
Wenn es einen Figurenarchetyp gibt, der so umstritten ist, wie kein anderer, dann ist das vermutlich die “Mary Sue”. Kaum ein anderer Typ hat so viele Varianten der Begriffsdefinition und wird so oft dann doch auch wieder außerhalb der gängigsten Definitionen verwendet. Das Thema ist wirr, chaotisch, aber trotzdem etwas, das für Dinge wie Fandom und Fankultur sehr wichtig ist.
Wann immer ich mich wieder mit Fanfictions und der Community darum beschäftige, fasziniert mich, wie stark sich darin Fankultur konzentriert und wie scharf immer wieder die beiden Ebenen von Fandom und dem Handlungskanon des Werks getrennt werden. Begriffe wie OTP (One True Pairing), AU (Alternate Universe) oder “ship” für Paare, die in einer offiziellen Geschichte nicht zusammen sind, aber von denen Fans immer vermuten, das sich da etwas entwickeln könnte oder sollte – Das alles grenzt immer wieder die Fankultur mit ihren Wünschen und Diskussionen von dem ab, was z.B. ein Autor im Text vorgegeben hat.