Hinweis: Diese Rezension bezieht sich auf Band 7 der Chicagoland Vampires-Serie von Chloe Neill. Wer Band 1-6 noch nicht gelesen hat, sei also vor Spoilern gewarnt.
Gerade erst ist Ethan von den Toten wieder auferstanden, da haben die Vampire Cadogans schon mit ihrem Meister den Austritt aus dem Greenwich Presidium – kurz GP – beschlossen und Ethan Sullivan und mit ihm natürlich auch seine Geliebte und Hüterin Merit sowie alte und neue Gesichter haben sich den üblichen Problemen der Übernatürlichen Chicagos zu stellen. In Band sieben der Reihe steht da dieses Mal der Austritt aus dem GP ganz oben auf der Liste, an dessen Ende nicht nur mit der Ächtung, sondern auch mit der Feindschaft des GP zu rechnen hat. Parallel dazu muss sich Merit aber auch noch um ein paar andere Probleme kümmern. Jonah – ihr Partner bei der Geheimorganisation der “Roten Garde”, die dem GP und den Meistervampiren auf die Finger gucken will – organisiert Merits offiziellen Beitritt bei der Roten Garde – kurz RG – während die abtrünnigen Vampire Chicagos zwei vampirische Freunde vermissen und bereits das Schlimmste befürchten. Irgendwo in diesem Chaos nähert sich Merit außerdem wieder mit Mallory, ihrer ehemaligen besten Freundin, an, die gerade für ihre magischen Missetaten nach wie vor bei den Formwandlern Buße tut.
Und als wäre das nicht genug ist zum Austritt Cadogans aus dem GP auch noch keine geringere Person als Lacey Sheridan, Ethans Ex, angereist, die versucht, einen Keil zwischen Ethan und Merit zu treiben. Kurz: Es ziehen Wolken auf im rosaroten (oder wahlweise nachtschwarzen, wie es für Vampire wahrscheinlich passender wäre) Paradies von Ethan und Merit.
Eigentlich weiß ich nicht so genau, was mich dazu bringt, immer noch einen Band über Merit und Ethan zu lesen. Denn wenn man ehrlich ist, wiederholt sich einiges aus den vorherigen Bänden, auch wenn es mit Band 7 im Vergleich zu Band 6 eher bergauf geht. Die Spannungen zwischen Lacey und Merit sind nichts Neues, dass Lacey für den Leser in die Kategorie “Blöde Bitch” gehören soll, haben wir inzwischen verstanden genauso wie die Tatsache, dass die Beziehung zwischen Merit und Mallory nur langsam wieder genesen kann, auch wenn ich es nach wie vor für keinen klugen Schachzug der Autorin halte ausgerechnet Merits beste Freundin zur Bösen eines der Bücher auszuwählen und dann aber letztendlich doch einzulenken.
Und trotzdem: Es ist der Witz, der mir an dieser Reihe noch immer gefällt.
Beziehung hin oder her, Merit und Ethan haben ihren Pfeffer im Hintern nicht verloren und natürlich geht auch Band 7 nicht dramenfrei an den beiden vorüber. (Ich mein, hallo? Lacey schlägt in Cadogan auf! ;)) Die Story ist auch dieses Mal nicht sonderlich tiefschürfend, aber auf der anderen Seite auch nicht so vorhersehbar wie in anderen Büchern aus dem Vampir-Genre. Außerdem hat die Autorin eindeutig ein Händchen für Figuren und ganz offensichtlich eine große Liebe zu ihren Charakteren. Das beginnt schon bei dem fast schon Bilderbuch-Nerd Jeff und hört bei Merits Liebe zur Literatur und gutem Essen noch lange nicht auf. Merit ist glaube ich auch der Grund, weshalb diese Reihe auch bei Band sieben nicht langweilig wird. Die Frau ist einfach so grandios eigenwillig und normal, dass man sie lieben muss. Sarkastisch, frech und schräg, für Fans der Reihe ist auch das siebte Buch nach wie vor ein Muss.
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