Nachdem der August voller interessanter Texte war – Nimm das, Sommerloch! – habe ich in dieser Ausgabe meines Monatsrückblicks auch eine besonders interessante Auswahl an Linkstipps. Die Themen dieses Mal: Rassismus in Klassikern und wie wir damit umgehen können und wollen, rapefiction und warum in der Debatte darum auch über Triggerwarnungen geredet werden muss, Dark Tourism in Videospielen, BioShock und vieles mehr.
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“(Problematische) Klassiker: Sollten wir Klassikern Immunität gewähren?” (The Written Word)
Auf ihrem Blog hat sich Elif mit der Frage auseinander gesetzt, ob Klassiker einen besonderen Schutz verdient haben, wenn es um problematische Inhalte wie Rassismus z.B. in der Wortwahl geht, weil sie eben aus einer bestimmten Zeit heraus entstanden sind. In dem Artikel denkt sie ein wenig laut nach, wie man dem Problem begegnen könnte. Der Text ist relativ offen angelegt und enthält einige interessante Gedankenanstöße, gerade in Kombination mit einem Gastbeitrag zum selben Thema, der ein bisschen später noch zusätzlich auf The Written Word erschienen ist. Zum Text.
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“Ende gut, nicht alles gut” (Fieberherz)
Die letzte größere Debatte um sogenannte “rapefiction”, d.h. Literatur, die missbräuchliche Beziehungen, sexuelle Gewalt und mehr als Romantik verherrlicht, ist schon ein paar Monate her, aber ein wenig im Nachgang ist jetzt noch ein sehr ausführlicher und wichtiger Text zu dem Thema von Steffi auf Fieberherz erschienen. Darin erzählt sie von ihren eigenen Erfahrungen und arbeitet heraus, warum Triggerwarnungen ein wichtiger Punkt sind, über den wir in der gesamten Diskussion noch viel zu wenig reden. Zum Text.
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“Wenn Frauen sich in Videospielfiguren verlieben” (Broadly)
Dass gerade BioWare-Spiele für ihre Romance-Plots berühmt sind und außerdem eine ganze Reihe von Love Interests mit glühenden Fans haben, dürfte nichts Neues für jeden sein, der sich auch nur ein wenig damit beschäftigt hat. Umso interessanter liest sich ein Artikel von Yasmina Banaszczuk für Broadly, der sich damit beschäftigt, was passiert, wenn sich Spielerinnen tatsächlich in fiktionale Figuren verlieben. Vermutlich gilt einiges von dem, was sie schreibt, auch für andere narrative Medien und schon allein, weil der Text auf einen Blick von oben herab auf diese Fans verzichtet, ist er auf jeden Fall einen Blick wert. Zum Text.
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“Hinter Raptures Kulissen: Was BioShock beabsichtigt” (VSG)
BioShock ist vermutlich ein Spiel, von dem man behaupten könnte, dass schon alles darüber gesagt wurde: Ludonarrative Dissonanz, Philosophie, Gesellschaftskritik und mehr. Wer das Gefühl hat, dass das alles irgendwie an ihm oder ihr vorbei gegangen ist, der sollte sich einmal diesen Text auf Videospielgeschichten.de vornehmen. Ich hätte zwar von mir behauptet, zumindest einen groben Überblick bei dem Thema zu haben und habe viel Interessantes darin finden können. Zum Text.
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“‘Kulturell wertvoll’: Spiele und ihre Botschaften” (Zockwork Orange)
Dass ein Spiel “kulturell wertvoll” sei, ist sicher eines der vielen etwas aufgeplusterten Buzzwords unserer Zeit. Je weiter akzeptiert die Tatsache wird, dass Spiele ein Kulturgut und Kunst sind, desto mehr kommen auch Fragen auf, was das denn nun banal und was künstlerisch bedeutend ist. Auf Zockwork Orange findet ihr dazu einen Text, der ein bisschen weiter geht und sich mit dem Thema der Bedeutung von Botschaften innerhalb von Spielen beschäftigt – inklusive einiger spannender Impulse. Zum Text.
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“‘Indianer’ in Videospielen” (Fried Phoenix)
Guddy hat sich in einem ihrer Videos mit der Darstellung von “Indianern” in Videospielen auseinander gesetzt und eine interessante Übersicht mit den mal mehr, mal weniger differenzierten Beispielen dafür in Spielen zusammen gestellt. Wie immer bei ihren “… in Videospielen”-Videos lohnt sich auch dieses wieder sehr. Zum Video.
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“Die Reise zum Leid der Anderen – Videospiele im Licht des Dark Tourism” (ArchaeoGames)
Was bedeutet es, wenn Spiele Orte großen Leids begehbar machen? Fallen diese virtuellen Welten unter eine Form von Voyeurismus oder Tourismus des Leids? Auf ArchaeoGames findet ihr dazu ein paar interessante Gedanken am Beispiel von “The Town of Light”. Wie immer einen Klick wert. Zum Text.
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“Somnia – Visual Storytelling” (Sinas Geschichten)
Das Storytelling in einem Spiel ein wenig anders funktioniert als bei einem Roman, darin dürften wir uns alle einig sein. Die Bloggerin Sina gibt in einem ihrer Posts einen Einblick in eine der vielen Ebenen: Dem visuellen Erzählen am Beispiel von “Somnia”, dem Spiel, das sie selbst entwickelt hat. Sie beschreibt das ganze aus ihrer Perspektive als Autorin, was sowohl diesen Post als auch alle anderen über das Spiel ganz besonders spannend macht. Zum Text.
5 Comments
Geekgeflüster
28. August 2017 at 13:43Auch hier: Sehr gern! Ich finde beide Texte immer noch sehr interessant und wichtig. 🙂
Huntress of Diverse Books
28. August 2017 at 13:39Ich schließe mich Elif an, und danke dir auch, dass du mein Gastbeitrag erwähnt hast.
eelifant
27. August 2017 at 14:14Auch hier nochmal ein großes Dankeschön für die Erwähnung! <3
Geekgeflüster
27. August 2017 at 11:45Bei spannenden Texten immer doch 🙂
Sina
27. August 2017 at 11:01Danke für den lieben Shoutout!! <3