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Malbücher für Erwachsene: Ein neues Hobby gefällig?

5. Januar 2016

Malbücher Erwachsene
Im Herbst oder Winter packt mich normalerweise immer irgendeine seltsame Bastellaune. Stricken, nerdige Lesezeichen, nähen und mehr. Aus irgendwelchen Gründen verspüre ich da plötzlich deutlich öfter den Grund, beim Fernsehen irgendetwas zu tun, keine Ahnung wieso. In diesem Jahr hat diese kurzzeitige Obsession ein paar Malbücher für Erwachsene getroffen. Angeblich soll das ja so sehr entspannen und weil gerade November/Dezember bei mir ein relativ stressig waren, kam mir das gerade recht. Benutzt dafür habe ich schließlich verschiedene Geschenkbücher von arsEdition, nachdem ich ein paar von deren Malbüchern in der Buchhandlung meines Vertrauens in der Hand hatte und ganz schön fand. Konkret waren das die beiden Postkartenbücher “Blütentraum & Farbenzauber”, “Mandalazauber” und das Malbuch “Orientalischer Zauber”, wobei ich die letzteren beiden netter Weise vom Verlag bekommen habe.

Das Positive zuerst: Die Motive sind z.T. wirklich wunderschön. Ganz besonders die Postkarten aus “Blütentraum & Farbenzauber” haben es mir angetan. Wie der Titel schon sagt sind die Motive da nämlich ausfallende Blumen und süße Muster, mit ähnlich schönen Motiven besticht auch das Malbuch “Orientalischer Zauber”. Optisch schön wirken zwar auch die Bilder auf den Postkarten des “Mandalazauber”-Buchs, aber bei dem hat sich das grundlegende Problem aller drei Bücher ganz deutlich gezeigt.

Denn viele Motive in allen drei Büchern sehen zwar schön aus, sind aber ziemlich blöd auszumalen. Das liegt zum einen an den oft vermutlich digital und deutlich größer konzipierten Bildern, die gerade auf dem kleinen Postkartenformat dann sehr fein werden und beim Ausmalen einen sehr feinen Stift verlangen, wenn man denn nicht über die Ränder des eigentlichen Motivs malen will. Wem es (wie mir) in erster Linie um eine Entspannungstätigkeit geht, dem mag das vielleicht nichts ausmachen, aber ein wenig schade ist es schon, denn damit sehen später nur ein Teil der Karten schön genug aus, als dass ich wirklich Lust hätte, die danach noch zu verschicken. Beim Malbuch funktioniert das aufgrund des größeren Formats etwas besser, aber auch hier sind mir ein paar Ungenauigkeiten aufgefallen, die auch bei den Postkarten schade sind. Denn oft ergeben die Motive zwar schöne Muster, allerdings weisen gerade die besonders verschnörkelten Bilder oft keine einzige “Grenze” zwischen verschiedenen Bereichen auf oder sind offenbar wie ein beliebig duplizierbares Pattern benutzt worden und dabei übereinander gelegt worden. Jemand, der (wie ich) also eben z.B. für die bereits erwähnte Möglichkeit des Verschickens eigentlich eher genau malen will, wird auch dabei an einigen Stellen bei den Motiven frustriert werden.
Auch sind viele Motive etwas arg repetitiv und damit frustrierend. Eine ganze Malbuchseite mit Kringeln mag vielleicht fertig nett aussehen, war mir dann aber doch etwas zu langweilig, um sie ganz konsequent durchzuziehen.

Das sind selbstverständlich Kleinigkeiten und unterm Strich hatte ich auch Spaß mit diesen Malbüchern, aber irgendwo finde ich diese Kleinigkeiten schade, weil sie mir sehr stark wie ein Denkfehler zwischen Grafikkonzept und Ziel (nämlich ein Ausmalmotiv in einem bestimmten Format) vorkommen, die sich hätten vermeiden lassen können.

Unabhängig davon macht die Ausmalerei tatsächlich mehr Spaß als gedacht. Die Filzstifte auszugraben und zur Abwechslung vor Netflix zu malen anstatt nur mit den Figuren zu schimpfen, warum sie das und das denn tun, war entspannend und die Ergebnisse sind z.T. auch wirklich ganz hübsch.

Mein großes Hobby wird die Ausmalerei aber jetzt trotzdem nicht. Dafür habe ich doch etwas zu sehr das Gefühl, in jedem Buch dieselben oder wenigstens ähnliche Motive zu finden bzw. dafür war diese Aktion bei mir wohl zu sehr nur eine spontane Obsession.

 

Hier kommt ihr zu “Blütentraum & Farbenzauber” (Postkartenbuch), hier zu “Mandala-Zauber” (da aber leider nur das Malbuch, da ich das Postkartenbuch, das ich getestet habe, auf der Verlagswebsite nicht mehr finden konnte, der amazon-Link dagegen führt zu dem von mir getesteten Postkartenbuch) und hier zu “Orientalischer Zauber” (Malbuch) auf der Verlagswebsite. (An dieser Stelle auch Danke an den Verlag für die Rezensionsexemplare von “Mandala-Zauber” und “Orientalischer Zauber”.)

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    Über mich und diesen Blog

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    Aurelia Brandenburg - Historikerin und Bloggerin. Ich beschäftige mich meisten mit Mittelalter, Digital Humanities und Game Studies, nicht zwingend immer in dieser Reihenfolge. Auf Geekgeflüster schreibe ich seit 2012 über Popkultur, inzwischen oft aus einer feministischen Perspektive und manchmal auch über Popkultur und Geschichte, insbesondere Popkultur und Mittelalterrezeption. Außerdem schreibe ich auch für Language at Play. Auf Twitter findet man mich als @hekabeohnename.


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