Frauenrüstungen in verschiedenen Bereichen der Popkultur sorgen regelmäßig für Kontroversen. Genauer gesagt: Brustbetonte Rüstungen – boob armors – sorgen regelmäßig für Kontroversen. Nur sind wirklich alle expliziten Frauenrüstungen automatisch schlecht?
“Historische Korrektheit” von Fantasy-Welten ist Quatsch
7. Mai 2017Edit (August 2020): Inzwischen ist eine ausführlichere Neuauflage dieses Artikels erschienen.
Wann immer eine neue Staffel “Game of Thrones” startet, dann dauert es nicht lange bis dieselbe alte Kontroverse erneut aufflammt: Ist die Serie in ihrer Darstellung von Gewalt gegen Frauen sexistisch? Ist das fiktionale Westeros nur eine grausame Welt oder doch eine voyeuristische Fantasie, die ihre weiblichen Figuren herabwertet? Und wann immer diese Fragen mit “Ja” beantwortet werden, dauert es auch nicht lange bis jemand mit einem scheinbar unumstößlichen Gegenargument kommt: Das Mittelalter war eben so. Es war finster, es war düster und eine denkbar schlechte Zeit, um als Frau geboren zu werden. Ja, Westeros ist grausam, aber es ist auch angesichts seiner mittelalterlichen Vorlage realistisch. Die Serie erfüllt schlicht eine “historische Korrektheit”.
Kurz bevor am 12. April 2017 in der Freedom Plaza in Bonton eine Bombe explodiert, identifiziert eine Sicherheitskamera das Gesicht einer Passantin gerade als sie in einen Bus steigt. Nur für einen Moment ist Cassandra Watergate im Bild, aber das genügt bereits, damit sie ins Visier des geheimen Regierungsprogramms “Orwell” gerät. In mein Visier, denn als frisch angeheuerter Investigator mache ich mich nun daran, mich durch ihren digitalen Fingerabdruck zu wühlen. In den nächsten Tagen sammle ich Postings, höre Telefonate mit und stöbere sogar in den Dateien auf den Computern und Smartphones meiner Verdächtigen. Und das alles legal. Denn Orwell sieht, hört und darf so ziemlich alles. Es liegt nun nur noch an mir, welche Informationen ich tatsächlich an meinen Vorgesetzten weiterreiche und so über Leben und Tod entscheide.
Romantik in Videospielen: Mein Haus, mein Mann, mein Drache?
1. Januar 2017
“Hallo, Schatz!”, sagt Vorstag, als seine Frau Cara das gemeinsame Haus in der Nähe von Falkenring betritt. “Ihr habt bestimmt viele Abenteuer erlebt!” Einen Moment sehe ich ihn an und möchte dann in schallendes Gelächter ausbrechen. Cara, eine Kaiserliche und das Drachenblut in meinem aktuellen Skyrim-Durchgang, war gerade zwei Tage verschwunden. Und zwar, nachdem sie von den Attentätern der Dunklen Bruderschaft aus ihrem Bett im ehelichen Heim entführt wurde. Aber hey, ja, sie hat ein paar nette Abenteuer erlebt, irgendwo hat er da schon recht.
Über die Paradoxie von Young Adult-Dystopien
12. Oktober 2016In einer Welt, in der Sequelism, also der Hang zur unendlichen Fortsetzung, alle Bereiche von Fiktion fest in seiner Hand hält und so gut wie jede Young Adult-Dystopie mindestens eine Trilogie ist, die dann später in vier Filmen und/oder einer 2+ Staffel-Serie auf der Leinwand landet, sollte sich eigentlich jeder an die Erfolgsformel dieser Geschichten gewöhnt haben. Eine (angeblich) starke Heldin, ein Love Interest mit mehr Muskeln als Hirn, irgendeine böse Gesellschaft und die grundsätzliche Annahme, dass nur eine 16-Jährige Auserwählte auf die Idee kommen kann, irgendetwas in die Richtung einer Revolution anzuzetteln. Genau genommen kann man ja auch nichts dagegen sagen, denn diese Geschichten verkaufen sich ja, oder?
Doch, kann man. Und zwar eine ganze Menge.