Die Welt der zwei Monde ist den wenigsten ein Begriff, aber verdient ist das nicht. Denn diese Welt ist jene, die mich seit 20 Jahren prägt wie keine andere, die mich inspiriert zu erzählen, zu lernen und zu schätzen. Oft höre ich „Das ist doch nur ein Comic!“, aber da fange ich schon an zu sagen: „Eben. Und jetzt hör zu.“
Herzenswelten: Dante, Shakespeare und Entenhausen
7. Januar 2017
Ich bin mir nicht mehr sicher, wie alt ich war, als ich das erste Mal mit Dantes “Inferno” in Berührung gekommen bin. Ich weiß nur, nur dass ich noch sehr jung war. Beim Stöbern in den Bücherregalen meiner Eltern fiel mir ein zerfleddertes Heft entgegen, an dessen dunkelgrünen Einband mein Blick spontan hängen blieb. Die Seiten waren schon leicht vergilbt, der Umschlag abgegriffen, der Buchrücken voller Rillen vom Lesen und ein paar Seiten lösten sich schon aus dem Einband. Auf die Rückseite war Werbung für Cowboy und Indianer-Actionfiguren gedruckt und auf der Vorderseite las ich in großen, geschwungenen Lettern “Le Grandi Parodie”. Darunter: Mickey Maus und Goofy.
Alle neunzig Jahre werden zwölf Götter wiedergeboren, die die Menschen gleichermaßen inspirieren und irritieren. Sie werden geliebt und gehasst, aber egal, was passiert: Innerhalb von zwei Jahren nach der Entdeckung ihrer göttlichen Natur sind sie alle tot. In diese Welt stolpert der Teenager Laura Hals über Kopf, als sie bei einem Konzert, niemandem geringeren als Lucifer, genannt “Luci” begegnet und von ihr in den Strom aus Geheimnissen gezogen wird, der die Götter umgibt. Ohne zu ahnen, worauf sie sich da eigentlich eingelassen hat, gerät sie immer tiefer in eine Intrige, von der selbst ihre Idole noch nichts ahnen.
In der DNA von Desmond Miles stecken Geheimnisse, von denen er selbst noch nicht einmal etwas weiß. Erinnerungen und Taten seiner Vorfahren, das, was sie gesehen und das, was sie getan haben, samt all ihrer eigenen Geheimnisse. Und die sind wertvoll genug, als dass der Templer-Konzern Abstergo und seine Wissenschaftler ein Interesse daran haben, in den Tiefen der Vergangenheit zu wühlen, und ohne, dass Desmond so richtig weiß, wie ihm geschieht, stolpert er in einen uralten Kampf zwischen Templern und Assassinen.
Nimona ist nicht bloß ein Mädchen – sie ist ein Hai. Und ein Drache. Eine Katze. Aber vor allem immer wieder Chaos. Die Gestaltwandlerin ist die Anti-Heldin des gleichnamigen Comics von Noelle Stevenson (24), deren Arbeit vielen vom Cover von Rainbow Rowells „Fangirl“ bekannt sein dürfte. Die Geschichte der fast glatzköpfigen, etwas mordlustigen und eigensinnigen Nimona nahm seinen Anfang im Jahre 2012 als Webcomic. Die ungewöhnliche Freundschaft zwischen dem weiteren Hauptcharakter Lord Ballister Blackheart und Nimona fand schnell Fans – und schaffte noch schneller den Sprung ins Verlagswesen zu HarperCollins. Es folgten diverse Auszeichnungen und Nominierungen, sowie der Einzug ins Finale der „National Book Awards“.