Ich bin fünfzehn oder sechzehn und eine größere Gruppe unterhält sich über Videospiele. Als ich etwas sage, werde ich schief angeguckt. Ob ich denn wirklich spiele. Und was, denn Sims ist ja ein Mädchenspiel und zählt nicht. “Skyrim” also? Aber doch sicher nicht besonders viel.
Bloggen ist in mancher Hinsicht eine oberflächliche Sache. Das ist im Netz nichts Besonderes oder Abwertendes – schließlich stecke ich selbst gerne viel Zeit in die Optik meines Blogs – sondern mehr eine Tatsache, die auch mit Nutzerfreundlichkeit z.B. in Bezug auf Lesbarkeit, auch oder gerade auf mobilen Geräten, zu tun hat. Auch ein “hässlich” gestalteter Blog kann inhaltlich genial sein – Nur werde ich als Leser seltener zurückkommen, wenn ich z.B. Posts nur am Desktop entziffern kann oder der Text in pinker Schrift auf neongrünem Grund zu lesen ist. Und das finde ich auch ganz natürlich bzw. okay, denn eine gute Website zu gestalten, das ist eine Kunst für sich. (Sowohl von der technischen wie von der gestalterischen Seite.) Und weil ich im Grunde schon länger mal einen Post schreiben wollte, mit dem ich ein bisschen Liebe in der Bloggerwelt verteile, ziehe ich das jetzt ein bisschen anders auf und stelle euch unter dem Motto “Rundum schön” ein paar Blogs vor, die ich sowohl inhaltlich gerne lese, die ich aber auch optisch je nach Stil und meinen (gedanklichen) Kategorien aus verschiedenen Gründen toll finde.
An meinen schlechten Tagen, da bin ich eine Idealistin. Da hüpfe ich mit einer rosaroten Brille auf der Nase durch die Gegend und finde vielleicht nicht alles, aber doch sehr viel superdupertoll und könnte die halbe Welt knutschen. Das ist auch – oder viel mehr ganz besonders – beim Bloggen nicht anders. An manchen Tagen lese ich lauter spannende, kreative Posts von tollen Leuten und weiß warum ich im Grunde meines Herzens der Ansicht bin, dass gerade im Kulturbereich das Modell Blog ein sehr Gutes ist. Da tauchen manchmal so kluge oder schöne Texte in meinem Feed auf, dass mir das Herz aufgeht. Das sind die Texte, für die ich (Blogs) lese und bei denen ich hoffe, dass es mir ab und zu vielleicht auch mal gelingt, so ein Gefühl mit meinen eigenen Posts bei einem Leser auszulösen. Und dann rauscht die Leipziger Buchmesse (auf der ich dieses Jahr nicht war) vorbei und hinterlässt einen Haufen aufgescheuchter Hühner, die alle wild über ein einziges Thema diskutieren: Geld.